Eduard Seler war ein deutscher Ethnologe und Amerikanist, der von 1849 bis 1922 lebte. Er gilt als einer der bedeutendsten Mesoamerikanisten seiner Zeit.
Seler studierte unter anderem Sinologie und erwarb umfangreiche Kenntnisse in den Sprachen, Kulturen und Schriften der Maya und Azteken. Er unternahm zahlreiche Forschungsreisen nach Mexiko und Guatemala, um vor Ort Quellenmaterial zu sammeln.
Seine Arbeiten konzentrierten sich vor allem auf die Entschlüsselung der Hieroglyphenschrift der Mayakultur. Seler war einer der ersten Forscher, die große Fortschritte bei der Entzifferung der Maya-Schrift machten und dabei halfen, das Verständnis für die komplexe Kultur und Geschichte der Maya zu erweitern.
Seler veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze, darunter "Gesammelte Abhandlungen zur amerikanischen Sprach- und Altertumskunde" und "Die Maya-Forschungen der Königlichen Museen zu Berlin". Er war auch Herausgeber der Zeitschrift "Zeitschrift für Ethnologie". Seler beeinflusste nachfolgende Generationen von Mesoamerikanisten und legte die Grundlage für weitere Forschungen.
Seine methodischen Ansätze und seine präzisen Untersuchungen gelten noch heute als Meilensteine in der Mesoamerikanistik. Seler bleibt eine wichtige Figur in der Erforschung der Maya-Kultur und hat maßgeblich zum Verständnis und zur Wertschätzung des präkolumbischen Amerikas beigetragen.
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